Beim Einbau einer neuen Sportkupplung wurde ebenfalls ein Getriebe mit Sperre verbaut. Bei den 924S und 944 gab es die Differentialsperre als Zusatzoption (M220) Es handelt sich dabei um eine Lamellensperre von ZF mit jeweils 40% Zug & Schub.

Funktionsweise einer Differenzialsperre

In den meisten normalen PKWs ist an der angetriebenen Achse ein sogenanntes "Differenzial" (ohne Sperrwirkung) verbaut. Es ermöglicht bei Bedarf unterschiedliche Raddrehzahlen an den Antriebsrädern. Beispielsweise wenn das Fahrzeug eine Kurve durchfahren soll. Das kurvenäußere Rad muss dabei im Verhältnis zum inneren Rad eine weitere Strecke zurück legen und je enger die Kurve ist, desto größer ist auch die Differenz der Wegstrecken der beiden Räder. Im normalen Strassenverkehr ist ein offenes Differenzial daher ideal, um komfortabel und mit wenig Reifenverschleiß und geringer Belastung für die Antriebswellen eine Kurve durchfahren zu können. Es ermöglicht den beiden Antriebsrädern beliebige unterschiedliche Drehzahlen und verteilt das Drehmoment dabei immer zu gleichen Teilen an die beiden Räder.

Es wäre also ein System wünschenswert, welches einerseits die vorhandenen und notwendigen Vorteile des Differenzials weitestgehend beibehält, aber die für sportliche bzw. extreme Fahrweise gravierenden und nicht hinnehmbaren Nachteile möglichst gut ausmerzt.

Ein adäquates Sperrdifferenzial muss also weiterhin Drehzahlunterschiede der Räder in einem gewissen Rahmen ermöglichen, gleichermaßen sollte es bei Bedarf auch möglichst variabel und asymmetrisch das Drehmoment dorthin verteilen können, wo es in Vortrieb umgewandelt werden kann, also zum Rad mit dem höheren Gripniveau. Um diese Ziele zu realisieren, gibt es unterschiedliche Typen von Systemen zur variablen Sperrung des Differenzials bzw. asymmetrischen Verteilung von Drehmoment.

Nachteile einer Differenzialsperre

Es stellt sich die Frage, warum so wenige aktuelle Fahrzeuge noch mit Sperrdifferenzialen ab Werk ausgestattet werden?

Der Grund ist, dass Differenzialsperren nicht nur Vor- sondern auch gravierende Nachteile haben.

Einige dieser Nachteile sind wie folgt:

Verschlechterung des Wirkungsgrads, denn wenn etwas „sperrt“ ist das aus Effizienz-Sicht immer schlecht. Durch die Reibung entsteht zusätzlicher Widerstand und Abwärme. Dadurch ergibt sich minimaler Mehrverbrauch und ein schlechterer CO2-Wert.

"Kritisches" Fahrverhalten bei schwierigen Bedingungen (Eis/Schnee/Nässe)

Für einen „Normalfahrer“ ist ein offenes Differenzial einfacher zu fahren, weil in einer Extremsituation ein Rad frühzeitig durchdreht und dann im Normalfall nichts mehr weiter passiert. Wenn aber wegen der Sperre beide Räder gleichzeitig durchdrehen, geht es unfreiwillig quer.

Geräusche im normalen Fahrbetrieb

Eine intakte Lamellensperre macht in engen Kehren oft Geräusche. Es gibt zwar spezielle Öle und Ölzusätze, die diese Geräusche reduzieren, aber je nach Sperrensetup bleibt trotzdem ein störendes Geräusch hörbar. Ich verwende GearProtect von Liqui Moly, was die Geräusche wirklich deutlich reduziert.

Ölwechsel notwendig

Bei Sperrdifferentialen muss das Öl in regelmäßigen Abständen gewechselt werden. 

Verschleiss

Sperren sind Verschleissteile die nicht ewig halten und dann teuer revidiert oder ersetzt werden müssen.